Wanlo ist eine der ältesten, urkundlich bezeugten Ortschaften. Schon 714 gehört Wanlo zum Kirchspiel Keyenberg. In einer Urkunde vom Jahre 861 heißt es: -beneficium Sigari in commarca Wanolen in pago Molensi. Es war also schon damals in Wanlo eine christliche Gemeinde. Ein Edelherr, Herimanus de Wanlo, kommt 1106 in einer Urkunde des Erzbischofs Friedrich I von Köln vor. 1158 bestätigt Friedrich II Erzbischof von Köln den Nonnen-Convent zu Königsdorf seine Besitzungen zu Wanlo. Wanlo war Prümisches Lehen, das der Graf von Sayn 1222 und vor ihm der Freiherr von Milendonk im Besitz gehabt haben soll. 1251 fand eine Ausgleichung zwischen Erzbischof Konrad von Köln und Graf Wilhelm von Jülich wegen Wanlo statt. 1254 forderte der Erzbischof Konrad den Grafen von Berg auf, dem Grafen von Jülich keine Hilfe im Kriege zu leisten, weil derselbe noch immer die Herausgabe der Güter zu Wanlo und des Kastells des Ritters Pil verweigere. 1319 kommen im Testament des Domcanonich Adolph von Köln bona apud Wannele vor. Wilhelm Graf zu Jülich verträgt sich 1352 mit Konrad Herrn von der Dyck wegen desselben Dorfes Wannel. Es soll dem Letzteren wie früher gehören, der Markgraf seinen sprechenden, Konrad seinen schweigenden Amtmann dort haben. 1386 Verkauft Gerard Herr zur Dyck dem Herzoge Wilhelm von Jülich Wanlo mit Gerichten und Gefällen. Die Scheffen von Wanlo bekennen 1553, daß sie dem Herrn Reinnard von Anradt, Prior in Grevenbroich, verkauft haben, was sie von den Eheleuten Heinrich Franken und Cäcilia erworben. Bei den Zügen der Spanier nach Kerpen wurde Wanlo hart mitgenommen.Darüber heißt es in der Aachener Geschichtsvereins: Im Jahre 1585 am 12. April hat das Spanische Kriegsvolk das Dorf Wanlo, Keyenberg und Junker Zuyrss adelige Behausung eingenommen und spolyrt. Am 21. und 22. Januar 1586 haben sie sich in die Dörfer Wanlohe,Keyenberg und Holzweiler eingelagert und die Untertanen über ihr Vermögen gezwungen. Am 15. Mai 1585 sind die Kriegsleute der Häuser Odenkirchen, Horst und Glehn mit den Linnischen, Uerdingschen und Kaiserswerdischen in der Nacht in das Dorf Wanlo gefallen. Dort haben sie Vieh geraubt, 13 Häuser und die Kirche abgebrannt, alles Wertvolle darin mitgenommen und auch noch drei Hausleute erschossen; eine Frau mit zwei Kindern verbrannt. Den Raub haben die Kriegsleute auf der Burg Odenkirchen geteilt. Eine alte hölzerne Tafel mit Wappen in der Sakristei der alten Kirche sagt: , ,Anno 1587 den 14. Februar sind die edlen und ehrenfesten Robert und Bernard von Wildenrath, Vater und Sohn, auf ihrem Gute Wildenratherhof unschuldig und erbärmlich entleibt. R.i.p. `` Mit einem Eichenbrett hat man sie durchsägt. Zu Zeit des spanischen Krieges haben die Schöffen von Wanlo 3¾ Morgen Kirchenland verkaufen müssen, um entstandene Lasten zu bezahlen. Nicht minder groß waren die Brandschatzungen, Kontributionen und Einquartierungen im 30jährigen Krieg in Wanlo. 1624 geriet der Pastor Tetzius in holländische Gefangenschaft und schmachtete darin 13 Wochen lang. 1634 plünderten die Holländer die Kirche, raubten die Wertsachen, vernichteten die Dokumente und verwundeten und töteten mehrere Einwohner. 1642 wurde der damalige Vitenius verbrannt, so daß lange Zeit kein Geistlicher im Dorfe war und man die Kinder nach Erkelenz zur Taufe bringen mußte. Wanlo und Kuckum gehörten 1650 zum Amte Caster. Die damals eingepfarrten Orte Venrath und Kaulhausen gehörten unter Dahlen, heute Rheindahlen. Venrath und Kaulhausen gehörten zur Pfarre Wanlo. In Venrath war eine Kapelle, wo Sonn- und Feiertags eine Frühmesse gelesen wurde. 1606 war Venrath zur Pfarre erhoben worden. Durch die Zeitverhältnisse war die Pfarre aber alsbald wieder eingegangen. 1750 wurde Venrath wiederum zu Pfarre erhoben. Der damalige Pfarrer von Wanlo erwirkte jedoch vom damaligen Landesherren, dem Kurfürsten vun der Pfalz, einen Gegenbefehl. So blieb Venrath in seinem alten Verhältnis zu Wanlo, bis der Bischof von Aachen im März 1804 Venrath den Rang einer Succusalpfarre verlieh, der er Kaulhausen, Beckrath und Herrath zugesellte.